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Lernen am Gymnasium

Soll ich mein Kind an ein Gym­na­si­um schi­cken? Viele Ar­gu­me­nte schein­en da­ge­gen zu spre­chen: Gym­na­si­en sind große Schu­len, das Vin­cent-Lü­beck-Gymn­a­si­um be­suchen rund 1.200 Schü­ler­in­nen und Schü­ler. Muss das nicht zwangs­läuf­ig da­zu füh­ren, dass mein Kind in ein­em ano­nym­en Mas­sen­be­trieb lan­det? Außer­dem ist es schwer am Gym­na­si­um, denn ein Gym­na­si­um stellt höhe­re An­sprü­che an die Leis­tungs­be­reit­schaft und das Leis­tungs­ver­mögen. Also lie­ber an eine über­schau­bar­e IGS, auf der man leis­tungs­mäß­ig nicht all­zu sehr fest­ge­legt ist?

Wir sind vom gym­na­si­al­en Kon­zept des Lehrens und Lern­ens über­zeugt. Das Gym­na­si­um hat laut dem Nie­der­sächs­i­schen Schul­ge­setz die Auf­gabe, sein­en Lernen­den eine „brei­te und ver­tief­te All­ge­mein­bild­ung“ zu ver­mit­teln mit dem Ziel, dass die Ab­gäng­er stu­dier­fäh­ig sind, wenn sie die Schule nach neun Jahren verlassen. Bild­ung am Gym­na­si­um ist stär­ker als bei an­der­en Schul­for­men ziel­orien­tiert, weil sie den Bildungsgang vom En­de, näm­lich vom Abi­tur her denkt. Da­her steht das Gym­na­si­um vor al­lem für das Prin­zip des Fach­un­ter­richts.
Währ­end Ge­samt­schu­len die Auf­fas­sung ver­tre­ten, dass Un­ter­richt von den Be­dürf­nis­lagen der Schüler­schaft aus­zu­gehen ha­be, und da­her unter anderem In­te­gra­tions­fächer in den Natur- und Ge­sell­schafts­wis­sen­schaf­ten vor­sehen, sind wir am Gym­na­si­um da­von über­zeugt, dass die Viel­falt wis­sen­schaft­li­cher Zu­gänge un­se­ren Lern­en­den ein­en her­vor­ra­gen­den Zu­gang zur Welt biet­et: Phy­si­ker be­schrei­ben sie an­ders als Che­mi­ker und die tun es an­ders als Bio­lo­gen, auch wenn die Grund­lagen die­sel­ben sind und viel­fäl­ti­ge Ver­netz­ung­en bieten. Das­selbe gilt für Po­li­to­lo­gen, Geo­graph­en und His­to­ri­ker. Je­de Wis­sen­schaft hat ihr­en eigen­en Denk­stil.
Das Gymnasium bietet die Gewähr, dass unsere Lern­en­den Ein­blicke in die Viel­falt dies­er Denk­stile er­hal­ten. Das ist unser Weg, um den Bild­ungs­auf­trag im § 2 des Nie­der­sächs­i­schen Schul­ge­setz­es zu er­fül­len. Das hat noch einen wei­te­ren Vor­teil: Fach­un­ter­richt ge­währ­leis­tet, dass un­se­re Schü­ler­in­nen und Schü­ler auch von Fach­leu­ten un­ter­rich­tet wer­den. Bei uns kommt es nicht vor, dass Phy­sik von ein­em Bio­lo­gen oder Ge­schich­te von ein­er Geo­graph­in un­ter­rich­tet wird.
Unser gro­ßes Sys­tem biet­et eine Viel­falt an Zu­satz­an­ge­bo­ten, in der Mit­tel­stufe ins­be­son­de­re durch Ar­beits­ge­mein­schaf­ten, in der Ober­stufe zu­dem durch ein um­fassen­des Kurs­an­ge­bot. Hier ist für jeden oder jede etwas Pas­sen­des da­bei.
Wir am VLG haben in den ver­gang­en­en Jahr­en vie­le ana­lo­ge Ver­fahrens­weisen in di­gi­ta­le Pro­zes­se trans­for­miert und ver­fü­gen in al­len Räum­en über ein sta­bil­es, zeit­ge­mäß­es An­ge­bot an di­gi­tal­en Me­di­en. Aber wir wis­sen zu­gleich: Di­gi­tal­i­sier­ung ist Hilf­smit­tel, nicht Selbst­zweck. Nie­mand wird schlau­er, weil er ein iPad be­sitzt, son­dern in­dem er Wis­sen er­wirbt, es an­wen­den und durch­denk­en kann.

Also viel­leicht doch zum Gym­na­si­um? Wer zu uns kommt, soll­te drei Eigen­schaf­ten mit­bring­en: Gute Zeug­nis­no­ten in der Grund­schule, Freu­de am Lern­en und die Be­reit­schaft, sich an­zu­streng­en. Dann steht dem Er­folg an un­ser­er Schu­le, die über­re­gion­al ein­en her­vor­rag­enden Ruf ge­nießt, nichts im We­ge. 1.200 Schü­ler­in­nen und Schü­ler, die meist gern aufs VLG geh­en, wer­den das be­stä­ti­gen.